Mittwoch, 6. August 2014

Kaffee und Käsebrot

Wieder eine Nacht die durch permanentes Aufwachen gestört war... Wieder hab ich gegrübelt und gegrübelt... was mache ich eigentlich falsch, ist es die Strafe für irgendwas, womit hab ich das verdient usw.
Es gibt darauf keine Antworten, wahrscheinlich wir es die nie geben in meinem Leben... 

Zu blöd für die Liebe?... ja wahrscheinlich schon. Nicht Beziehungsfähig?...ja wahrscheinlich auch das.

Ich stell mir je öfter/mehr ich mich mit dem Thema Depression auseinandersetze die Frage, wie lange mich diese Krankheit eigentlich schon begleitet? Die Heulattacken hab ich schon so lange ich denken kann... Nur konnte ich sie früher besser lenken. Ich konnte quasi schlucken und warten bis ich alleine war. Genauso konnte ich aber auch wieder aufhören, wenn es eben unpassend war. Aber diese Grübelei, die ewige Traurigkeit, Schuld für alles bei sich selbst suchen und die Gedanken daran sein Leben beenden zu wollen... 
Ich kann mich nicht an eine Zeit OHNE sie erinnern. Egal wie weit ich zurück denke ich sehe immer wieder Szenen in meinem Leben die ähnlich abliefen...
Die Therapeutin meinte zwischen all den Papieren und den wenigen gestellten Fragen... sowas wie, ich hätte mich immer über meinen Job identifiziert, ich hätte mir alles Gute, jede Freude, Bestätigung usw. aus dem Job gezogen. Und wenn dieses Kartenhaus aus welchem Grund auch immer gestört wird, fehlt mir ein wichtiger Baustein im Leben. Ohne positive Ergebnisse im Job quasi kein Selbstbewusstsein. So oder so ähnlich hat Sie das wohl gemeint. Auch darüber denke ich viel nach und muss Ihr recht geben. Nie war es ein Problem länger zu machen oder Zusatztage auch Feiertage, so lange das Lob nicht ausblieb, ich Ziele sehen konnte und vor allem auch die Ergebnisse meiner Arbeit. 
Bei dem was ich in meinem Job in den letzten Wochen und Monaten gemacht habe, bevor ich zusammen gebrochen bin, konnte ich keine Ergebnisse sehen, kannte die Ziele die eigentlich hinter meiner Tätigkeit lagen oft nicht. 

Es ist erst kurz nach zehn ich sitze bereits hier schreibe diesen Post und neben mir stehen eine Tasse Kaffee und ein Käsebrot. Heute ist einer dieser Tage an denen ich das Haus verlasse... diese Tage sind sehr selten geworden und sind immer wahnsinnig anstrengend schon vorher, weil in meinem Kopf schon alle möglichen Szenarien vor sich gehen. Die meiste Angst hab ich davor Menschen zu begegnen die ich kenne. Menschen die mich fragen könnten wie es mir geht. Früher war ein "Gut, und selbst?" oder "Hey schlechten Menschen geht es doch immer gut :-)" kein Problem. Heute passiert es zuweilen schon, dass ein einziges "Guten Morgen" meiner Vermieterin mich zum weinen bringt. Sie kennt das und weiß um meine Depris. Ich hab wahnsinnige Angst davor und versuche die Zeiten so zu legen, dass andere Arbeiten sind. Doch in der Urlaubszeit kann ich nur hoffen... Nur niemanden treffen und mit keinem reden. Einfach nur schnell den REHA-Antrag zur Post (hoffe er wird nicht abgelehnt) und bisl was einkaufen. Und dann wieder zurück, Tür zu und PUHHH durchatmen.
Nicht nur die Ängste sind das was diese Ausflüge so anstrengend macht sonder auch das fertig machen. Wahnsinn wie lange es dauern kann bis man Klamotten hat die man anziehen kann. Dann verliere ich mich auch immer wieder in meinen Gedanken, so dass fertig machen um vor die Tür zu gehen gut und gerne mal zwei Stunden dauern kann und damit meine ich kein Stylen vor dem Spiegel sondern einfach nur Klamotten an, Schuhe an und los... 
Ich hab schon immer getrödelt und länger gebraucht als andere, aber das jetzt finde ich schon erschreckend. Termine beim Arzt oder so sind eine riesen Herausforderung, da man dort ja pünktlich sein muss. 

Von der "Besseren Hälfte" hab ich übrigens seit der Nachricht, dass er Abstand braucht nichts mehr gehört. Mal im ernst... Ich könnte tot sein und er würde es nicht mal merken. Und ja er weiß um meine Depressionen, aber ich glaub Ihm ist nicht bewusst was das eigentlich heißen kann. Obwohl ich oft genug zu hören bekam, es wurde sich damit beschäftigt und viel drüber gelesen... die letzten Tage beweisen mir... Nichts verstanden! 
Und das tut gleich noch mal so weh... 


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