Samstag, 30. August 2014

Schlaf...

Der Mangel an Schlaf ist wohl auch einer der seltsamen Bestandteile einer Depression. Trotz meiner Pillen kann ich kaum einschlafen und wenn ich es endlich mal geschafft habe werde ich alle zwei Stunden wach und der Kampf ums einschlafen beginnt von vorne. Auch wenn ich wirklich richtig müde bin und mir bei anderen Sachen die Augen bereits zufallen, sobald ich in Schlafposition bin ist es vorbei. An schlimmen Tagen kommt dann noch eine Art des "restless Leg Syndroms" hinzu, dann kann es durchaus auch sein, dass ich einfach wieder aufstehe und eine zeit lang in meiner Wohnung auf und ab laufe.
Das erschreckende daran ist, es scheint bei mir was mit allein sein zu tun zu haben, denn als mein "Rettungsanker" noch bei mir war schlief ich sehr oft schon um acht oder noch früher auf der Couch ein. Mein Kopf in seinem Schoß und weg war ich. Diese Geborgenheit und Nähe scheint gegen alles andere angekommen zu sein. Seit er weg ist habe ich keine einzige Nacht im Bett geschlafen. Ich weiß nicht warum aber dieses große Bett ist so leer, wenn nur einer darin liegt. Mir ist durchaus bewusst, dass es nicht gut ist was ich da mache und mein Körper mir recht dankbar wäre, wenn ich meine Nächte im Bett verbringe statt auf der Couch. Das soll nun also das nächste Ziel werden, Nächte wieder im Bett verbringen. 
(Für diejenigen unter Euch die jetzt sagen, "Ist ja dann kein Wunder, auf der Couch kann man ja nicht richtig schlafen!", es geht mir schon sehr lange so und dieses nicht einschlafen und alle 2 Stunden wach werden hatte ich auch in Zeiten, als ich im Bett geschlafen habe.) 

Nachts wieder im Bett zu schlafen, hat irgendwie auch eine symbolische Bedeutung für mich. An dem Abend als er gegangen ist um eigentlich zurück zu kommen schlief ich auch schon auf der Couch. Auch wenn er vorher mal über Nacht weg gewesen ist... 
Ich habe keine Nacht ohne ihn in diesem Bett verbracht. So ist es auch ein Abschluss in mir drin. Ein sich endgültig trennen und loslassen. 
Ich bin gespannt auf die erste Nacht allein in diesem Bett... Und irgendwie macht sie mir Angst. Wieder eine dieser seltsamen Ängste. Ich wüsste zu gerne wo die herkommen? Ich war früher nie so ängstlich, mit den Jahren wird es immer schlimmer.

Freitag, 29. August 2014

"Rettungsanker"

Hey Du da draußen, falls Du den Post gestern gelesen hast oder ihn irgendwann lesen wirst, so hoffe ich, dass Du Dir den hier auch anschaust.

Du sollst wissen, Du warst keine Notlösung! Du sollst wissen, meine Gefühle waren echt, auch wenn ich Dir das wohl nicht so zeigen konnte wie Du es gebraucht hättest.
Klar gab es gute und schlechte Sachen, Dinge die ich mochte und Dinge die mich störten. Ich denke so ist das Leben. Perfekt ist niemand, niemals.

Ich war glücklich, Du brachtest mich zum lachen, gabst mir sowas wie einen inneren Frieden, Sicherheit und Geborgenheit.

Nun ja im Buch des Lebens steht nun mal drin, dass wir nicht zusammen gehören, so ist das nun mal. Die Seiten sind längst beschrieben und der Weg schon vorgezeichnet. Nur leider erlaubt man uns nicht einen Blick darauf zu werfen um vorab zu wissen wo es lang geht. Weitergehen ist die einzige Möglichkeit es raus zu finden. Ich hab keine Ahnung wie lange mein Weg noch sein wird. Ob auf diesem Weg irgendwann vielleicht doch noch der Frosch zum Prinzen wird. Ich weiß es nicht und trotz allem Schmerz, aller Narben und Tränen die meinen Weg säumen, ganz am Ende da scheint das Licht der Hoffnung. Manchmal kann ich es nicht sehen, weil der Weg eine Kurve hat. Aber dann, wenn ich ganz unten bin und kurz vorm aufgeben, leuchtet es wieder auf. So lange dieses Licht da ist gehe ich weiter, so weit wie meine Füße mich tragen...

Und trotz allem, hoffe ich, dass unsere Wege sich ab und an mal kreuzen und wir eine gemeinsame Rast einlegen und über unsere Wege berichten können, irgendwann ohne Schmerz und die Wut der Enttäuschung.


Donnerstag, 28. August 2014

Loslassen..

So viele Gedanken kreisen wieder durch meinen Kopf ich kann keinen davon richtig einfangen um ihn zu ende zu denken. Es macht mich wahnsinnig. Das ist einer der Gründe warum ich unkontrolliert einfach in tränen ausbreche, weil irgendein  Gedanke es geschafft hat weiter nach vorne zu rutschen und auf sich aufmerksam zu machen.
Weißt Du als ich dich verlassen habe vor nun fast einem Jahr, sah ich keinen anderen Ausweg mehr. Ich war fertig, lag am Boden und hatte einfach alle meine Kraft in ein WIR gesteckt, dass nicht lebensfähig war. Dann als ich meine letzten Kräfte mobilisierte um da raus zu kommen um nicht daran kaputt zu gehen … Bist Du plötzlich aufgewacht Du hast um dieses WIR gekämpft wie ein Löwe. Doch ich war so verletzt und enttäuscht ich glaubte nicht daran, dass Du es ernst meinst. Glaubte nicht daran, dass sich wirklich etwas ändern würde, dachte es wird wieder mal nur von vorne anfangen wie schon so oft. Ich hatte keine Hilfe, keiner sagte hey ich bin für Dich da komm Du schaffst das… 
Auf anraten des Arztes hast Du Dich in die Klinik einweisen lassen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen ausgerechnet jetzt zu gehen, doch ich sah in Deinen Augen immer nur Panik vorm allein sein… Ich konnte keine Liebe sehen. Ich hatte Angst um mich und gleichzeitig noch viel mehr Angst um Dich. Doch ich wusste Du musst aufwachen, Du musst endlich aufwachen und was für Dich selbst tun. Immer hast Du Dinge getan um anderen zu gefallen und gerecht zu werden. 
Ich sah keine andere Chance, als Dich allein zu lassen. Und glaube mir ich habe viele Tränen vergossen… 

Nun ist es fast ein Jahr her und wenn ich so wie jetzt dran denke, ertrinke ich noch immer im Meer meiner Tränen. Ich hab es nicht verarbeitet, ich fühle mich so schuldig. Ich hab Dich einfach allein gelassen, als Du mich am meisten gebraucht hast. 
Ich hab einen „Rettungsanker“ gefunden und war wirklich sehr glücklich. Ich wäre es geblieben, hätte er nicht irgendwann gesagt... und Du hast immer noch Gefühle für Ihn, Du hast immer noch dieses leuchten in den Augen, wenn Du von ihm sprichst… Das brachte mich zum Nachdenken, ob er recht hat damit? Sind da wirklich noch Gefühle? Mehr als es sein sollten?

Auch das ist nun schon einige Wochen her… wir haben uns seither ab zu gesehen. Einfach so, ungezwungen Zeit miteinander verbracht, wie alte Freunde über Gott und die Welt gequatscht. Und mit jedem Mal wo Du mich zum Abschied in die Arme nahmst ist ein Stück der alten Narbe aufgebrochen.  Ich kann nicht mit Dir und auch nicht ohne Dich, geht mir immer wieder durch den Kopf… Und ich muss mir wohl selbst eingestehen, egal wie schwer mir das fällt, ein Teil meines Herzens, ist und war die ganze Zeit bei Dir. Mein Kopf, mein Verstand stellt mir nach und nach alle Sachen vor, die mich überzeugen sollen, dass es nicht funktionieren kann… Doch mein Herz, egal wie viele Narben es hat, wie viele Pfeilreste darin stecken, wie viele Kriege es bereits gekämpft hat… es schlägt und flüstert mit jedem dieser Schläge immer wieder Deinen Namen..  Und mit dem Blut, das es auf diesem Weg durch meinen Körper pumpt, verteilt es auch den Schmerz gleichmäßig überall in mir schreit der Schmerz gegen meinen Verstand an.

Ich habe keine Ahnung wer diesen Kampf irgendwann gewinnt. Vielleicht beende ich den Kampf auch irgendwann weil ich es nicht mehr ertragen kann, den Schmerz, all das Leid…

Ich vermisse Dich… NEIN… ich vermisse den Menschen, der Du mal warst, der in den ich mich einst verliebt habe. Der Mann mit dem ich alt und grau werden wollte. Der Mann, welcher der Vater meiner Kinder werden sollte.. Ich vermisse ihn so sehr… Aber das Leben hat ihn zerfressen, er ist nicht mehr. Nur einzelne Fragmente tauchen manchmal auf, doch würden diese Fragmente reichen um wieder all diese Gefühle zu haben? Um wieder so glücklich sein zu können, wie wir es damals waren? Wie sehr hat unser Leben uns verändert? Wie viel Leid und Schmerz haben wir ertragen in dieser Zeit? Könnten wir, wenn wir wollten? Ich weiß es nicht, weiß nicht was ich wirklich fühle, nicht was Du eigentlich fühlst. Hab ich nur Angst vorm alleine sein?

Über all diesen Gedanken schwebt die Angst. Wir wissen beide, nochmal an dem Punkt von vor einem Jahr anzukommen würden wir wahrscheinlich beide mit dem Leben bezahlen.

Diesen Text schrieb ich bereits vor einigen Tagen… ich konnte ihn nicht veröffentlichen, weil der Schmerz zu groß war. Inzwischen haben wir über all das gesprochen und auch zusammen geweint um eine Zeit die wir verloren und nicht genutzt haben und um den Schmerz den es hinterlassen hat. Jeder von uns hat Pros und Contras. Wir wissen beide, wir wollen den anderen nicht aus unserem Leben streichen. Und wir wissen genauso auch beide, es würde nicht gut gehen.

Kann irgendwer da draußen mir loslassen beibringen? Bitte…



Montag, 25. August 2014

Angst

Ängste haben wir alle… Schon von Kindesbeinen an. Einige sehr ausgeprägt andere nur am Rande bemerkbar. Manche suchen sich Hilfe und bekämpfen Ihre Ängste, andere verbringen ihr Leben damit.

Meine Ängste, und derer gibt es einige hielt ich nie für wirklich schlimm. Manche zwar sonderbar und unnötig. Was ich auch selbst weiß, also mir ist durchaus bewusst, dass man vor bestimmten Dingen keine Angst haben muss, ich habe sie aber dennoch.
Aktuell plagt mich die Angst um meinen Job. Auf der anderen Seite, aber habe ich eine riesen Angst vor jedem Arzttermin, weil ich Panik habe, dass mein Doc sagt… Zeit wieder Arbeiten zu gehen. Irgendwie fehlt zwar dieser gewohnte Rhythmus, auf der anderen Seite aber fühle ich mich aktuell nicht in der Lage meine Arbeit vollständig zu meistern wie vor meinem Zusammenbruch. Und genauso habe ich auch Angst vor dem Zusammentreffen mit den Kollegen. Ich habe einfach Angst vor deren Reaktion, sowie vor meiner, wenn mich jemand anspricht. In einer so großen Firma ist immer einer dazwischen der denkt er müsste mal neugierig einen auf… „Ach, Mensch Dich habe ich aber schon lange nicht mehr gesehen….“ machen. Diese Konversation habe ich schon immer gehasst. Aber aktuell fühle ich mich nicht mal in der Lage sie zu führen. So oft lösen Kleinigkeiten Heulattacken bei mir aus… Und ja ich will nicht mehr davon laufen und möchte mich auch nicht verstecken. Aber das heißt noch lange nicht ich möchte vor jedem Menschen dieser Erde einfach in Tränen ausbrechen.
Eine Angst die ich auch schon ewig habe und die nie einer verstanden hat und jeder sich immer drüber lächerlich gemacht hat ist zum Beispiel einen Lieferservice anzurufen. Also so einer der was zu essen bringt. Es ist mir einfach nicht möglich. Eher würde ich verhungern als diesen Anruf zu machen. Total irre, denn andere Anrufe auf irgendwelchen Ämtern oder sonst was machen mir überhaupt nichts aus. Ich kann es auch nicht erklären warum… also irgendwie Angst mich zu versprechen oder den Menschen auf der anderen Seite beim Chinesisch bestellen beispielsweise nicht zu verstehen… wäre ja eine Erklärung, aber das ist es nicht. Ich kann einfach bei so einem Lieferanten nicht anrufen. Bereits sehr oft in meinem Leben durfte ich mir dafür dumme Sprüche anhören, der einzige Wunsch den ich hab im Bezug auf diese Angst, ist das irgendwann mal jemand sagt… es ist OK. Ich mach das. Und das Thema damit einfach vom Tisch ist und nicht bei jedem „Wollen wir was bestellen?“ gleich wieder ein „…aber diesmal rufst DU an“ kommt.
Eine weitere Angst, die man mir schon mehrfach „unterstellt“ hat ist, nicht allein sein können. Manchmal kann ich das richtig gut. Da macht es mir überhaupt nichts aus. Doch dann kommen wieder Phasen, wo es wirklich schlimm für mich ist. Und wenn ich ganz tief in mich hinein horche muss ich wohl eingestehen, der ein oder andere Partner hat es nur dahin (an meine Seite) geschafft, weil ich nicht allein sein wollte/konnte. Das Problem bzw. die Herausforderung an dieser Angst ist, sie überhaupt zu bemerken. Und festzustellen, mache ich das jetzt weil ich nicht allein sein kann, oder will ich diesen Menschen um seiner Person Willen an meiner Seite haben. Auch etwas, dass man mit Sicherheit irgendwie trainieren kann. Es gibt so viele „Kleinigkeiten“ in meinem Leben, meinem bisherigen Alltag,  die man sicher viel einfacher, besser und unproblematischer angehen kann. Das wiederum ist eine ERWARTUNG die ich in eine Reha bzw. eine Therapie hätte, dass man mir eben solche Dinge beibringt und Möglichkeiten an die Hand gibt es in Zukunft besser zu machen. Denn, wenn ich nicht jeden X-beliebigen in mein Leben lasse, können mich auch nicht mehr so viele enttäuschen und verletzen.



Sonntag, 24. August 2014

Unzuverlässigkeit...

…unzuverlässige  Menschen rauben mir den letzten Nerv. Schon immer konnte ich an mir selbst beobachten, dass Unzuverlässigkeit mich wütend macht. Inzwischen macht mich das so aggressiv, dass ich mich kaum noch unter Kontrolle habe. Ich muss mich selbst zwingen nicht die Person anzuschreien oder gar handgreiflich zu werden. Ich habe das Bedürfnis diese Menschen einfach mal kräftig zu schütteln um Ihnen in Ihr Bewusstsein zu rufen, wie das für andere ist. Wenn wenigstens eine Absage kommen würde… aber nein einfach nichts. SCHWEIGEN, STILLE!! Keine Reaktion auf Nachrichten oder Anrufe. Sowas macht mich so sauer und wütend. Und dann ärgere ich mich wiederum über mich selbst und meine verdammten Erwartungen. Warum habe ich erwartet, dass mal was so funktioniert wie abgesprochen? Warum verlasse ich mich auf andere, wo ich doch genau weiß, es gibt niemanden auf dieser scheiß Welt auf den ich mich verlassen kann?  Das Ende vom Lied… ich heule und alles kotzt mich an. Da ist er wieder, der Gedanke, es könnte alles so einfach sein, wenn man einfach einen Schlussstrich zieht. Nichts mehr worüber man sich ärgert, nichts mehr das einen verletzt, keine Tränen mehr!
Auch dieses Wochenende war wieder von solchen Phasen geprägt. Im Nachhinein betrachtet war diese Wut unnötig und hat mich nur runter gezogen und mir Kraft geraubt. 
Ein Mensch, den ich sehr verletzt habe in der Vergangenheit, jemand dem gegenüber ich mich schuldig fühle, jemand der alle Rechte dieser Welt hätte mich für immer aus seinem Leben zu verbannen hat sich Zeit für mich genommen, war für mich da... Danke!