Donnerstag, 28. August 2014

Loslassen..

So viele Gedanken kreisen wieder durch meinen Kopf ich kann keinen davon richtig einfangen um ihn zu ende zu denken. Es macht mich wahnsinnig. Das ist einer der Gründe warum ich unkontrolliert einfach in tränen ausbreche, weil irgendein  Gedanke es geschafft hat weiter nach vorne zu rutschen und auf sich aufmerksam zu machen.
Weißt Du als ich dich verlassen habe vor nun fast einem Jahr, sah ich keinen anderen Ausweg mehr. Ich war fertig, lag am Boden und hatte einfach alle meine Kraft in ein WIR gesteckt, dass nicht lebensfähig war. Dann als ich meine letzten Kräfte mobilisierte um da raus zu kommen um nicht daran kaputt zu gehen … Bist Du plötzlich aufgewacht Du hast um dieses WIR gekämpft wie ein Löwe. Doch ich war so verletzt und enttäuscht ich glaubte nicht daran, dass Du es ernst meinst. Glaubte nicht daran, dass sich wirklich etwas ändern würde, dachte es wird wieder mal nur von vorne anfangen wie schon so oft. Ich hatte keine Hilfe, keiner sagte hey ich bin für Dich da komm Du schaffst das… 
Auf anraten des Arztes hast Du Dich in die Klinik einweisen lassen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen ausgerechnet jetzt zu gehen, doch ich sah in Deinen Augen immer nur Panik vorm allein sein… Ich konnte keine Liebe sehen. Ich hatte Angst um mich und gleichzeitig noch viel mehr Angst um Dich. Doch ich wusste Du musst aufwachen, Du musst endlich aufwachen und was für Dich selbst tun. Immer hast Du Dinge getan um anderen zu gefallen und gerecht zu werden. 
Ich sah keine andere Chance, als Dich allein zu lassen. Und glaube mir ich habe viele Tränen vergossen… 

Nun ist es fast ein Jahr her und wenn ich so wie jetzt dran denke, ertrinke ich noch immer im Meer meiner Tränen. Ich hab es nicht verarbeitet, ich fühle mich so schuldig. Ich hab Dich einfach allein gelassen, als Du mich am meisten gebraucht hast. 
Ich hab einen „Rettungsanker“ gefunden und war wirklich sehr glücklich. Ich wäre es geblieben, hätte er nicht irgendwann gesagt... und Du hast immer noch Gefühle für Ihn, Du hast immer noch dieses leuchten in den Augen, wenn Du von ihm sprichst… Das brachte mich zum Nachdenken, ob er recht hat damit? Sind da wirklich noch Gefühle? Mehr als es sein sollten?

Auch das ist nun schon einige Wochen her… wir haben uns seither ab zu gesehen. Einfach so, ungezwungen Zeit miteinander verbracht, wie alte Freunde über Gott und die Welt gequatscht. Und mit jedem Mal wo Du mich zum Abschied in die Arme nahmst ist ein Stück der alten Narbe aufgebrochen.  Ich kann nicht mit Dir und auch nicht ohne Dich, geht mir immer wieder durch den Kopf… Und ich muss mir wohl selbst eingestehen, egal wie schwer mir das fällt, ein Teil meines Herzens, ist und war die ganze Zeit bei Dir. Mein Kopf, mein Verstand stellt mir nach und nach alle Sachen vor, die mich überzeugen sollen, dass es nicht funktionieren kann… Doch mein Herz, egal wie viele Narben es hat, wie viele Pfeilreste darin stecken, wie viele Kriege es bereits gekämpft hat… es schlägt und flüstert mit jedem dieser Schläge immer wieder Deinen Namen..  Und mit dem Blut, das es auf diesem Weg durch meinen Körper pumpt, verteilt es auch den Schmerz gleichmäßig überall in mir schreit der Schmerz gegen meinen Verstand an.

Ich habe keine Ahnung wer diesen Kampf irgendwann gewinnt. Vielleicht beende ich den Kampf auch irgendwann weil ich es nicht mehr ertragen kann, den Schmerz, all das Leid…

Ich vermisse Dich… NEIN… ich vermisse den Menschen, der Du mal warst, der in den ich mich einst verliebt habe. Der Mann mit dem ich alt und grau werden wollte. Der Mann, welcher der Vater meiner Kinder werden sollte.. Ich vermisse ihn so sehr… Aber das Leben hat ihn zerfressen, er ist nicht mehr. Nur einzelne Fragmente tauchen manchmal auf, doch würden diese Fragmente reichen um wieder all diese Gefühle zu haben? Um wieder so glücklich sein zu können, wie wir es damals waren? Wie sehr hat unser Leben uns verändert? Wie viel Leid und Schmerz haben wir ertragen in dieser Zeit? Könnten wir, wenn wir wollten? Ich weiß es nicht, weiß nicht was ich wirklich fühle, nicht was Du eigentlich fühlst. Hab ich nur Angst vorm alleine sein?

Über all diesen Gedanken schwebt die Angst. Wir wissen beide, nochmal an dem Punkt von vor einem Jahr anzukommen würden wir wahrscheinlich beide mit dem Leben bezahlen.

Diesen Text schrieb ich bereits vor einigen Tagen… ich konnte ihn nicht veröffentlichen, weil der Schmerz zu groß war. Inzwischen haben wir über all das gesprochen und auch zusammen geweint um eine Zeit die wir verloren und nicht genutzt haben und um den Schmerz den es hinterlassen hat. Jeder von uns hat Pros und Contras. Wir wissen beide, wir wollen den anderen nicht aus unserem Leben streichen. Und wir wissen genauso auch beide, es würde nicht gut gehen.

Kann irgendwer da draußen mir loslassen beibringen? Bitte…



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen