So viele Gedanken kreisen wieder durch meinen Kopf ich kann
keinen davon richtig einfangen um ihn zu ende zu denken. Es macht mich
wahnsinnig. Das ist einer der Gründe warum ich unkontrolliert einfach in tränen
ausbreche, weil irgendein Gedanke es
geschafft hat weiter nach vorne zu rutschen und auf sich aufmerksam zu machen.
Weißt Du als ich dich verlassen habe vor nun fast einem
Jahr, sah ich keinen anderen Ausweg mehr. Ich war fertig, lag am Boden und
hatte einfach alle meine Kraft in ein WIR gesteckt, dass nicht lebensfähig war.
Dann als ich meine letzten Kräfte mobilisierte um da raus zu kommen um nicht
daran kaputt zu gehen … Bist Du plötzlich aufgewacht Du hast um dieses WIR
gekämpft wie ein Löwe. Doch ich war so verletzt und enttäuscht ich glaubte
nicht daran, dass Du es ernst meinst. Glaubte nicht daran, dass sich wirklich
etwas ändern würde, dachte es wird wieder mal nur von vorne anfangen wie schon
so oft. Ich hatte keine Hilfe, keiner sagte hey ich bin für Dich da komm Du
schaffst das…
Auf anraten des Arztes hast Du Dich in die Klinik einweisen
lassen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen ausgerechnet jetzt zu gehen, doch ich
sah in Deinen Augen immer nur Panik vorm allein sein… Ich konnte keine Liebe
sehen. Ich hatte Angst um mich und gleichzeitig noch viel mehr Angst um Dich.
Doch ich wusste Du musst aufwachen, Du musst endlich aufwachen und was für Dich
selbst tun. Immer hast Du Dinge getan um anderen zu gefallen und gerecht zu
werden.
Ich sah keine andere Chance, als Dich allein zu lassen. Und glaube mir
ich habe viele Tränen vergossen…
Nun ist es fast ein Jahr her und wenn ich so
wie jetzt dran denke, ertrinke ich noch immer im Meer meiner Tränen. Ich hab es
nicht verarbeitet, ich fühle mich so schuldig. Ich hab Dich einfach allein
gelassen, als Du mich am meisten gebraucht hast.
Ich hab einen „Rettungsanker“ gefunden
und war wirklich sehr glücklich. Ich wäre es geblieben, hätte er nicht
irgendwann gesagt... und Du hast immer noch Gefühle für Ihn, Du hast immer noch
dieses leuchten in den Augen, wenn Du von ihm sprichst… Das brachte mich zum
Nachdenken, ob er recht hat damit? Sind da wirklich noch Gefühle? Mehr als es
sein sollten?
Auch das ist nun schon einige Wochen her… wir haben uns
seither ab zu gesehen. Einfach so, ungezwungen Zeit miteinander verbracht, wie
alte Freunde über Gott und die Welt gequatscht. Und mit jedem Mal wo Du mich
zum Abschied in die Arme nahmst ist ein Stück der alten Narbe
aufgebrochen. Ich kann nicht mit Dir und
auch nicht ohne Dich, geht mir immer wieder durch den Kopf… Und ich muss mir
wohl selbst eingestehen, egal wie schwer mir das fällt, ein Teil meines Herzens,
ist und war die ganze Zeit bei Dir. Mein Kopf, mein Verstand stellt mir nach
und nach alle Sachen vor, die mich überzeugen sollen, dass es nicht
funktionieren kann… Doch mein Herz, egal wie viele Narben es hat, wie viele
Pfeilreste darin stecken, wie viele Kriege es bereits gekämpft hat… es schlägt
und flüstert mit jedem dieser Schläge immer wieder Deinen Namen.. Und mit dem Blut, das es auf diesem Weg durch
meinen Körper pumpt, verteilt es auch den Schmerz gleichmäßig überall in mir
schreit der Schmerz gegen meinen Verstand an.
Ich habe keine Ahnung wer diesen Kampf irgendwann gewinnt.
Vielleicht beende ich den Kampf auch irgendwann weil ich es nicht mehr ertragen
kann, den Schmerz, all das Leid…
Ich vermisse Dich… NEIN… ich vermisse den Menschen, der Du
mal warst, der in den ich mich einst verliebt habe. Der Mann mit dem ich alt
und grau werden wollte. Der Mann, welcher der Vater meiner Kinder werden
sollte.. Ich vermisse ihn so sehr… Aber das Leben hat ihn zerfressen, er ist
nicht mehr. Nur einzelne Fragmente tauchen manchmal auf, doch würden diese
Fragmente reichen um wieder all diese Gefühle zu haben? Um wieder so glücklich
sein zu können, wie wir es damals waren? Wie sehr hat unser Leben uns
verändert? Wie viel Leid und Schmerz haben wir ertragen in dieser Zeit? Könnten
wir, wenn wir wollten? Ich weiß es nicht, weiß nicht was ich wirklich fühle,
nicht was Du eigentlich fühlst. Hab ich nur Angst vorm alleine sein?
Über all diesen Gedanken schwebt die Angst. Wir wissen
beide, nochmal an dem Punkt von vor einem Jahr anzukommen würden wir
wahrscheinlich beide mit dem Leben bezahlen.
Diesen Text schrieb ich bereits vor einigen Tagen… ich
konnte ihn nicht veröffentlichen, weil der Schmerz zu groß war. Inzwischen
haben wir über all das gesprochen und auch zusammen geweint um eine Zeit die
wir verloren und nicht genutzt haben und um den Schmerz den es hinterlassen
hat. Jeder von uns hat Pros und Contras. Wir wissen beide, wir wollen den
anderen nicht aus unserem Leben streichen. Und wir wissen genauso auch beide,
es würde nicht gut gehen.
Kann irgendwer da draußen mir loslassen beibringen? Bitte…
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