Sonntag, 10. August 2014

...und immer wieder Sonntags.

Gestern war wieder einer der Tage, welche mit der nichts ahnenden Familie verbracht wurden. Solche Tage kosten mich Anstrengung ohne Ende. Doch des Menschen bester Freund, der kleine Hund macht es immer irgendwie gut. Mit dem kleinen zu spielen und raus zu gehen lenkt ein wenig vom grübeln und all dem Kummer ab. Und wenn ich mit ihm alleine bin trocknet das Fell auch mal Tränen, wenn es doch nicht mehr anders geht...
An solchen Tagen erfährt man immer alle möglichen Dinge was so im Dorf passiert ist, wer wen geheiratet hat, wer gestorben ist, wer umgezogen usw. 
Gestern durfte ich mir dann anhören, dass einer meiner Schulkameraden sich das Leben genommen hat. Ich hatte zwar keinen Kontakt mehr zu der Person, dennoch... blablabla hat sich wegen Depressionen umgebracht, das gleiche wie der Fußballspieler erinnerst Du Dich noch...?? (Ja ich erinnere mich und wenn Ihr wüsstet wie oft ich schon daran dachte das gleiche zu tun... wenn Ihr wüsstet ich hab das auch und ich könnte auch Hilfe und Unterstützung brauchen... )
Doch gesagt hab ich nichts von all dem nur Oh... hmmm... traurig... 

Die Gedanken daran haben mich den ganzen Abend noch begleitet... Wie nah diese Depressionen doch auch im Umfeld sind... Auch in meiner Familie, weiter entfernte Verwandschaft nahm sich das Leben... Immer wieder kommt sowas hoch und dennoch ist in meiner Familie kein Verständnis für sowas... 

Wieder versinke ich in Tränen... auch die Frage nach der besseren Hälfte hab ich mit "muss Arbeiten" abgetan... Was hätte ich denn sagen sollen? Keine Ahnung er ist halt vor einer Woche gegangen und seither hab ich nichts mehr von ihm gehört? 
Ich wollte nur seine Sachen wären schon weg. Ich will einfach abschließen können. Das es vorbei ist, ist doch wohl klar. Ich schweige doch den Menschen, den ich Liebe und von dem ich weiß, dass er krank ist nicht über eine Woche einfach an. Das mache ich nur, wenn mir eine Person scheißegal ist... 

Klar ist es nicht schön in der Situation jetzt verlassen zu werden. Natürlich hätte es mir geholfen jemanden an meiner Seite zu wissen... Aber soll nun mal nicht sein. Und vielleicht ist es auch besser so. Womöglich hab ich das was ich in der Beziehung vorher erlebte einfach noch nicht verdaut. Und die Person wohl auch noch nicht aus meinem Herzen verbannt... 
Was weiß ich schon... Ich stell mir die Frage, was wohl rauskommen würde, wenn mich mal jemand unter Hypnose nach solchen Sachen fragen würde? Was würde mein inneres Antworten, wenn mein Verstand keine Chance hat einzugreifen? Muss ich denn, wenn ich eine Beziehung beende automatisch Hass entwickeln? Kann man nicht eine Person immer noch sehr lieb haben, aber einfach wissen, dass man nicht mehr zusammen sein kann? Gibt es nicht Momente, wo man einfach feststellen muss "Partner" sein macht aus anderen Gründen die nichts mit dem Gefühl für die Person zu tun haben einfach keinen Sinn?? 

Vor vielen Jahren verstarb meine erste große Liebe an Krebs... Oft wurde mir in darauffolgenden Jahren unterstellt " Du vergleichst mich ja mit ihm" oder ähnliches. Ist es wirklich so? Ich denke nicht... 
Ich bin sehr wohl der Meinung, das ich diesen Schmerz verarbeitet habe. Mir durchaus bewusst gemacht habe, dass dieser Mensch niemals mehr zurück kommen wird. Aber ist es denn so verwerflich immer mal wieder an diesen Menschen zu denken? Ist es so schlimm, wenn man eben nicht vergisst? Wenn man in seinen tiefsten Augenblicken, wenn man ganz tief unten ist an diesen Menschen denkt und "mit ihm spricht"? Klar ist er nicht körperlich anwesend. Aber in meinem Herzen wird er immer sein, egal was die Welt darüber denkt. Niemals werde ich Ihn vergessen. Aber das heißt nicht, das andere mit ihm verglichen werden. 

Das Wetter draußen passt sich gerade meiner Stimmung an... Der Himmel wird dunkel und das nächste Gewitter wird wohl nicht lange auf sich warten lassen... Ich verbring den Rest des Tages wohl heulend auf meiner Couch.... 

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