Montag, 13. Juli 2015

Der Wunsch nach dem letzten Atemzug wird immer größer...

Wieder hab ich mich hier lange nicht blicken lassen. Ich kann mich einfach selbst nicht motivieren. Die Eingliederung in den Job und auch die Zeit seither bekomme ich ganz gut rum. Ich funktioniere, übererfülle mein Soll, so wie vorher auch. Der einzige Ort an dem man ein Lob abgrasen kann... Ein Teil meiner Persönlichkeitsstörung, wie ich in der REHA lernte. Es muss immer einen Ort geben, an dem "die Welt in Ordnung" ist, dass bewahrt mich vor dem zusammenbrechen.
Auch wenn ich das aktuell nicht ganz nachempfinden kann. Die letzten Wochen waren auch so schon verdammt hart. Migräne und Muskelkrämpfe non stopp...
Doch jetzt bricht mein letzter Halt auseinander... 

Der aufmerksame Leser, weiß das ich mich vor nun knapp zwei Jahren trennte... Weil mein Kopf der Meinung war es sei das beste für Beide. Mein Herz fand diese Entscheidung immer schon bescheuert. Mal kam ich besser damit klar, mal weniger gut. Viele der Tränen die in diesen zwei Jahren geflossen sind, flossen in Gedanken an einen besonderen Menschen. Natürlich hab ich mir eingeredet mich neu verlieben zu können, hatte ja auch zwischendurch einen Partner... Gelernt habe ich aus alledem, ein Herz lässt sich nicht verarschen.
Und nein, ich habe keine zwei Jahre gebraucht um  das zu merken. Ich hoffte einfach nur, dieser Mensch würde uns beiden die Zeit geben die wir brauchen um ein wenig stabiler zu werden. 
Er ist wie ich depressiv, allerdings ist das nicht sein einziges Problem... Das war auch der Grund für die Trennung... die Depression wurde erst danach erkannt. Da gab es ja auch meine noch nicht offiziell.... 
Wir hatten weiterhin eine besondere Beziehung zueinander, wenn auch nicht als Paar... Er hat sich ausprobiert und ich stürzte mit jeder Frau von der er erzählte in ein Tal der Tränen. Sagte mir aber auch gleichzeitig immer... "Ich hab es ja so gewollt..." 
Es war immer klar, es wird nicht gut gehen, denn in all der Zeit, war ich mir bei einem ganz sicher... Er liebt mich noch immer.

Oft sprachen wir darüber, ob es wieder ein WIR geben kann und immer war irgendwie klar... JA aber nicht jetzt. 
In den letzten Wochen waren wir uns näher als geplant und für mich war irgendwie klar, jetzt geht es bergauf, er hat begriffen was uns verbindet. 
Doch, wie war das mit Hoffnungen und Erwartungen und Träumen? Richtig ein Depressiver Mensch sollte sowas nicht haben, denn das Leben wird ihm immer ein "HAHAHAHAHAHA hast Du gedacht ich bin mit Dir schon fertig??" entgegen brüllen.

Ich wusste er nähert sich gerade wieder einer Frau an, doch es war immer ein "wir schauen mal was passiert". Nun ja, jetzt stellt er sich dem Problem, welches uns trennte, das krieg ich in einer Nachricht mitgeteilt, während ich bereits vor Sorge am sterben bin, weil ich zwei Tage nichts von Ihm hörte nach einem Abend an dem es mal wieder eines der "Ich will nicht mehr Leben" Gespräche gab. 
Nie in all dieser Zeit gab es ein solches Schweigen, ohne mich kurz über den Grund vorab zu informieren, ich war also schon am Boden. Gleichzeitig mit der Nachricht, er geht in eine Klinik weiter weg... gibt es von der Frau eine Änderung des Beziehungsstatus... Ich wusste nicht wohin mit mir und bin zitternd auf der Arbeit kurz vor einem Zusammenbruch heim geschickt worden. Eine der Beiden Nachrichten hätte ich verkraftet aber nicht beide auf einmal. Klingt bescheuert? Ja vielleicht ist es das. Vielleicht hätte ich endlich mal loslassen lernen sollen. Zeit genug hatte ich ja.
Ich bat ihn um 5 minuten um mich wenigstens verabschieden zu können. Doch diese Zeit war nicht da... Das war dann der Moment als ich endgültig zusammen gebrochen bin. 
Denn ich wußte, jetzt ist es endgültig... Jetzt haben alle die Menschen, welche der Meinung sind wir machen uns Gegenseitig kaputt Ihre Chance.... 
Auch der ein oder andere von Euch, die das hier lesen, wird genauso denken... 
Dazu kann ich nur sagen man sollte nicht beurteilen was man nicht selbst erlebt. Klar war es nicht immer einfach... Aber trotz allem gaben mir die gemeinsamen Momente Kraft zum weitermachen. Er gab mir einen Grund noch hier zu sein. Er war die Schulter an der ich mich anlehnen konnte. Der Mensch mit dem ich über alles reden konnte. Und der mich auch verstand. Keiner der nur sagte "Ich versteh Dich" JA wir haben zusammen geweint, aber wir haben auch zusammen gelacht. 
Bisher dachte ich immer es geht ihm auch so... 

Nach wieder 3 Tagen ohne ein Lebensszeichen, bin ich nun schlauer... oder auch nicht. 
Ich weiß die Umwelt hat mit aller Macht zugeschlagen... Und er kann innerhalb eines Satzes sagen, dass er mich noch immer liebt und gleichzeitig, dass es besser ist, wenn wir etwas mehr Abstand zwischen uns bringen.... 
Nein verlieren will er mich nicht, auch nicht aus seinem Leben streichen. Aber etwas gegen die Abhängigkeit tun... Quasi weniger Zeit mit mir verbringen (wir haben uns max 1x pro Woche gesehen). Erstmal zu Kräften kommen. 

Ihr werdet mir sagen ich sei ein Egoist... 

Nein, ich gebe ihn frei. Ich möchte das er glücklich ist und ich werde dem nicht im Weg stehen. Gesundheit und Glück sind die Dinge die ich ihm wünsche. 

Aber... ich werde daran zerbrechen. Nicht weil es eine neue Frau in seinem Leben gibt... sondern weil er mir jetzt noch mal ganz klar gesagt hat was er nach wie vor für mich fühlt und dennoch diese Entscheidung trifft. Niemand sollte jemals sein Herz verraten... Ich sehe was es aus mir gemacht hat. Und weil man mir damit den besten Freund wegnimmt.

Was jetzt bleibt ist mein Rückzug, damit er Raum und Zeit hat mich endgültig zu vergessen und somit der neuen Sache eine wirkliche Chance zu geben. 

Ich weiß noch nicht, wie es mit mir weitergeht. Aktuell habe ich nur einen Gedanken, nicht mehr aufwachen wollen. Und das ist mir so ernst, dass ich sogar mit meinem Chef das Thema bereits hatte. 
Dennoch habe ich bevor dieses ganze Chaos aufkam aber auch nun wieder die Suche nach einem Therapeuten in Angriff genommen. Ich weiß einfach, dass ich allein nicht weiterkomme. Diese Geschichte macht es mir nur nochmal umso bewusster. Alleine komme ich aus dieser Spirale aus Trauer und Verzweiflung nicht raus. Wo ich in nächster Zeit meine Kraft hernehme? Keine Ahnung, wahrscheinlich stürze ich mich noch weiter in den Job. Auch wenn jetzt bereits mein Körper mir alle möglichen Signale sendet. Dafür hab ich jetzt einfach keine Zeit. Ich kann keine Tränen mehr ertragen und gleichzeitig kann ich sie aber auch nicht mehr verbergen. Inzwischen hat man sich selbst auf der Arbeit daran gewöhnt und einige haben gelernt damit umzugehen. Andere ignorieren es wie immer im Leben. 

Liebe kann man nicht ignorieren und man kann sie leider auch nicht abschalten, vieles wäre einfacher. Aber man hätte auch die schönsten Momente seines Lebens verpasst, wenn man nie Liebe fühlen darf. 

In diesem Sinne, egal was kommt, denkt immer dran ein Teil meines Herzens begleitet Euch auf ewig! 





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