Die letzten Tage bin ich
voller Tatendrang und doch kann ich nichts tun. Sitze hier und komm nicht hoch.
In mir die Unruhe und so viele Dinge die mir einfallen die ich tun könnte. Doch
keine Entscheidung möglich. Die Phase des ich kann mich für nichts entscheiden
ist wieder da.
Was sie mit mir macht? Sie
macht mich wütend auf mich selbst. Sie macht mich unendlich traurig.
Es ist ein scheiß Gefühl,
wenn Dir keiner die Hand reicht um Dich aus diesem Sog zu befreien. Ich komm
nicht raus, so sehr ich auch will ich schaff es einfach nicht.
Ich glaubte ein
paar Tage wirklich ich hätte einen großen Schritt getan. Würde nicht mehr alles
so ernst und persönlich nehmen…
Dann wurde ich wieder
eines besseren belehrt. Jemand hat mich wohl aus seiner Freundesliste gelöscht
online… Eigentlich sollte es mir egal sein. Dennoch aber ein Gedanke der mich
nun schon 3 Tage lang verfolgt. Ich werd
den Gedanken einfach nicht los. Keine Ahnung warum, aber im Laufe des Tages
wirft er mich immer wieder um, schmeißt mich zu Boden und tritt nach mir bis
ich wieder nur ein heulendes Häufchen Elend bin.
In solchen Momenten frag ich
mich oft, warum lösche ich den ganzen Mist nicht einfach. Und zieh mich
komplett zurück… aber dann… hab ich gar nichts mehr. Niemanden… Und wieder
greift sie mit Ihren eisig kalten Fingern nach meinem Herz und drückt zu…
Einsamkeit…
Und während ich diesen
Text so schreibe und wieder nur am heulen bin und alles und jeder auf der Welt
schlecht ist…
War ich einmal in meinem
Leben mutig… hab die Person angeschrieben und einfach gefragt. Dann kommt raus „Nö
hab Dich nicht gelöscht“. Der komplette Account wurde aus diversen Gründen
stillgelegt.
Und die Moral von der
Geschicht… HEUL nicht, sondern mach den Mund auf und frag, wenn Dich was stört!
Ja wenn das nur so einfach
für mich wäre. Es gibt so viele Dinge die ich an mir ändern will, und ändern
muss. Aber wo verdammt und wie fängt man damit an, wenn man sich für nichts
entscheiden und sich kaum was merken kann?
Warum kann ich meine
kleinen Erfolge nicht positiv sehen und mich daran erfreuen?
Ich hab am Samstag
einen Kuchen gebacken. Der erste Kuchen, seit ich Kochen nicht mehr als
Unterrichtsfach habe und das ist lange her… Fast die Hälfte der Zeit die ich
nun lebe. In der Auflaufform gebacken, weil ich nicht mal ne Kuchenform
besitze. Und ich fand ihn richtig gut.
Dann kam wieder Kritik von meinen Eltern und schon war es wieder da… ich
kann nichts, ich bin nichts, nichts ist gut genug.
Das ist so irre, keine
Kritik dieser Welt kann mich so sehr umwerfen. Dabei meinen sie es nicht mal böse.
Aber aus irgendeinem Grund, welcher sich mir bisher noch nicht erschlossen hat
werfen mich negative Aussagen von den beiden so übelst zu Boden, dass mir
manchmal die Luft wegbleibt. Ich kann nicht mal meine Meinung dazu sagen. Ich
schlucke, und nehme es dann mit in mein stilles Kämmerlein. Und immer, wenn
Kritik aus der Richtung kommt, fallen mir alle Sachen ein, die sie zu mir
gesagt haben. Meine Mum hat vor vielen Jahren mal zu mir gesagt „Das kannst Du
nicht anziehen, dafür bist zu dick…“. Ich erinnere mich daran, als sei es
gestern gewesen, damals hatte ich unter 50kg bei fast eins siebzig Körpergröße.
Das war sicherlich nicht dick! Aber ich trug dieses Teil niemals mehr, obwohl
ich es sehr liebte. Und noch heute kann ich den Schmerz dieses Augenblicks
fühlen. Egal wie oft ich diesen Moment inzwischen hervorgekramt habe auch
anderen davon erzählte, er tut mir immer noch weh. Er lässt mich einfach nicht
los. Und solche Situationen gibt es einige in meinem Leben. Nicht nur meine
Eltern betreffend.
Momente, die mich so sehr verletzt haben, dass ich Sie
einfach nicht mehr los werden kann. Wie Narben scheinen sie zu sein, egal wie
viel älter Du wirst, die Narbe bleibt und wird dich immer wieder erinnern an
den Moment des Schmerzes.
Dieses "negative Dinge
behalten und positive gar nicht richtig wahrnehmen" Ding, hab ich glaub schon
mein ganzes Leben, wenn ich so drüber nachdenke. Die negativen Dinge scheine
ich immer dabei zu haben und die positiven sind irgendwo vergraben im Garten
der Erinnerung und werden nur zu besonderen Anlässen ausgepackt.
Erinnert mich an eine süße
kleine Geschichte, welche ich die Tage irgendwo gelesen habe.
So oder so ähnlich….
Positive Erinnerungen
Ein kleines Mädchen setzte sich neben einen
Mann, der sehr traurig und in Gedanken versunken aussah, auf eine Parkbank.
Nach einer Weile fragte sie ihn: „Warum bist Du so traurig“, der Mann schaute
das kleine Mädchen an und antwortete „Ach, das Leben ist so ungerecht und
schwer“ – das kleine Mädchen sah ihn an und dann auf die schwarze Tüte, die der Mann bei sich trug und
fragte: „Was hast Du in der schwarzen Tüte?“ –
„Sieh ruhig hinein“ antwortete
der Mann – das kleine Mädchen erschrak als es die Tüte öffnete, sie sah nur
negative Ereignisse, persönliche Katastrophen, schlechte Erlebnisse und vieles
mehr in diese Richtung.
„Wo hast Du denn deine rosa Tüte?“ fragte sie – der Mann staunte „Rosa Tüte? Habe ich
nicht!“ – das kleine Mädchen zeigte dem Mann seine rosa Tüte mit den Worten „Ich
hab nur eine rosa Tüte, schau mal“ – der Mann staunte, denn er sah nur schöne
Erlebnisse, Freude, Glück und positive Gefühle.
„Wo ist denn Deine schwarze
Tüte?“ fragte der Mann. „Die werfe ich jeden Abend in den Müll!“ sagte das
kleine Mädchen, reichte dem Mann eine rosa Tüte und gab ihm ein kleines
Küsschen auf die Wange und hüpfte fröhlich davon.
Der Mann warf seine schwarze
Tüte in die nächste Mülltonne und schaute in seine neue, rosa Tüte… und er sah
ein schönes Gespräch und das kleine Küsschen, welches er immer noch auf seiner
Wange spüren konnte…
Ganz fest nahm er sich vor, die rosa Tüte nun immer bei
sich zu tragen und jeden Abend seine schwarze Tüte zu entsorgen.
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