Montag, 8. September 2014

Und die Moral von der Geschicht...

Die letzten Tage bin ich voller Tatendrang und doch kann ich nichts tun. Sitze hier und komm nicht hoch. In mir die Unruhe und so viele Dinge die mir einfallen die ich tun könnte. Doch keine Entscheidung möglich. Die Phase des ich kann mich für nichts entscheiden ist wieder da.

Was sie mit mir macht? Sie macht mich wütend auf mich selbst. Sie macht mich unendlich traurig.

Es ist ein scheiß Gefühl, wenn Dir keiner die Hand reicht um Dich aus diesem Sog zu befreien. Ich komm nicht raus, so sehr ich auch will ich schaff es einfach nicht. 




Ich glaubte ein paar Tage wirklich ich hätte einen großen Schritt getan. Würde nicht mehr alles so ernst und persönlich nehmen…

Dann wurde ich wieder eines besseren belehrt. Jemand hat mich wohl aus seiner Freundesliste gelöscht online… Eigentlich sollte es mir egal sein. Dennoch aber ein Gedanke der mich nun schon  3 Tage lang verfolgt. Ich werd den Gedanken einfach nicht los. Keine Ahnung warum, aber im Laufe des Tages wirft er mich immer wieder um, schmeißt mich zu Boden und tritt nach mir bis ich wieder nur ein heulendes Häufchen Elend bin. 
In solchen Momenten frag ich mich oft, warum lösche ich den ganzen Mist nicht einfach. Und zieh mich komplett zurück… aber dann… hab ich gar nichts mehr. Niemanden… Und wieder greift sie mit Ihren eisig kalten Fingern nach meinem Herz und drückt zu… Einsamkeit…

Und während ich diesen Text so schreibe und wieder nur am heulen bin und alles und jeder auf der Welt schlecht ist…

War ich einmal in meinem Leben mutig… hab die Person angeschrieben und einfach gefragt. Dann kommt raus „Nö hab Dich nicht gelöscht“. Der komplette Account wurde aus diversen Gründen stillgelegt.  

Und die Moral von der Geschicht… HEUL nicht, sondern mach den Mund auf und frag, wenn Dich was stört!

Ja wenn das nur so einfach für mich wäre. Es gibt so viele Dinge die ich an mir ändern will, und ändern muss. Aber wo verdammt und wie fängt man damit an, wenn man sich für nichts entscheiden und sich kaum was merken kann?

Warum kann ich meine kleinen Erfolge nicht positiv sehen und mich daran erfreuen? 
Ich hab am Samstag einen Kuchen gebacken. Der erste Kuchen, seit ich Kochen nicht mehr als Unterrichtsfach habe und das ist lange her… Fast die Hälfte der Zeit die ich nun lebe. In der Auflaufform gebacken, weil ich nicht mal ne Kuchenform besitze. Und ich fand ihn richtig gut.  Dann kam wieder Kritik von meinen Eltern und schon war es wieder da… ich kann nichts, ich bin nichts, nichts ist gut genug.

Das ist so irre, keine Kritik dieser Welt kann mich so sehr umwerfen. Dabei meinen sie es nicht mal böse. Aber aus irgendeinem Grund, welcher sich mir bisher noch nicht erschlossen hat werfen mich negative Aussagen von den beiden so übelst zu Boden, dass mir manchmal die Luft wegbleibt. Ich kann nicht mal meine Meinung dazu sagen. Ich schlucke, und nehme es dann mit in mein stilles Kämmerlein. Und immer, wenn Kritik aus der Richtung kommt, fallen mir alle Sachen ein, die sie zu mir gesagt haben. Meine Mum hat vor vielen Jahren mal zu mir gesagt „Das kannst Du nicht anziehen, dafür bist zu dick…“. Ich erinnere mich daran, als sei es gestern gewesen, damals hatte ich unter 50kg bei fast eins siebzig Körpergröße. Das war sicherlich nicht dick! Aber ich trug dieses Teil niemals mehr, obwohl ich es sehr liebte. Und noch heute kann ich den Schmerz dieses Augenblicks fühlen. Egal wie oft ich diesen Moment inzwischen hervorgekramt habe auch anderen davon erzählte, er tut mir immer noch weh. Er lässt mich einfach nicht los. Und solche Situationen gibt es einige in meinem Leben. Nicht nur meine Eltern betreffend. 
Momente, die mich so sehr verletzt haben, dass ich Sie einfach nicht mehr los werden kann. Wie Narben scheinen sie zu sein, egal wie viel älter Du wirst, die Narbe bleibt und wird dich immer wieder erinnern an den Moment des Schmerzes.
Dieses "negative Dinge behalten und positive gar nicht richtig wahrnehmen" Ding, hab ich glaub schon mein ganzes Leben, wenn ich so drüber nachdenke. Die negativen Dinge scheine ich immer dabei zu haben und die positiven sind irgendwo vergraben im Garten der Erinnerung und werden nur zu besonderen Anlässen ausgepackt.
Erinnert mich an eine süße kleine Geschichte, welche ich die Tage irgendwo gelesen habe.
So oder so ähnlich….


Positive Erinnerungen

Ein kleines Mädchen setzte sich neben einen Mann, der sehr traurig und in Gedanken versunken aussah, auf eine Parkbank.
Nach einer Weile fragte sie ihn: „Warum bist Du so traurig“, der Mann schaute das kleine Mädchen an und antwortete „Ach, das Leben ist so ungerecht und schwer“ – das kleine Mädchen sah ihn an und dann auf die  schwarze Tüte, die der Mann bei sich trug und fragte: „Was hast Du in der schwarzen Tüte?“ – 
„Sieh ruhig hinein“ antwortete der Mann – das kleine Mädchen erschrak als es die Tüte öffnete, sie sah nur negative Ereignisse, persönliche Katastrophen, schlechte Erlebnisse und vieles mehr in diese Richtung. 
„Wo hast Du denn deine rosa Tüte?“ fragte sie  – der Mann staunte „Rosa Tüte? Habe ich nicht!“ – das kleine Mädchen zeigte dem Mann seine rosa Tüte mit den Worten „Ich hab nur eine rosa Tüte, schau mal“ – der Mann staunte, denn er sah nur schöne Erlebnisse, Freude, Glück und positive Gefühle. 
„Wo ist denn Deine schwarze Tüte?“ fragte der Mann. „Die werfe ich jeden Abend in den Müll!“ sagte das kleine Mädchen, reichte dem Mann eine rosa Tüte und gab ihm ein kleines Küsschen auf die Wange und hüpfte fröhlich davon.
Der Mann warf seine schwarze Tüte in die nächste Mülltonne und schaute in seine neue, rosa Tüte… und er sah ein schönes Gespräch und das kleine Küsschen, welches er immer noch auf seiner Wange spüren konnte…
Ganz fest nahm er sich vor, die rosa Tüte nun immer bei sich zu tragen und jeden Abend seine schwarze Tüte zu entsorgen.


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